Wir sind getauft worden. Das war nicht unsere eigene Entscheidung. Unsere Eltern haben gemeint, wir sollen Christen werden, zu der Bewegung von Jesus Christus gehören. Was ist daraus geworden? Welchen Einfluss, welche Wirkung hatte dieser Jesus in unserem bisherigen leben? Was bedeutet er uns?
Ziemlich am Anfang des Christentums haben Menschen sich diese Fragen auch gestellt. Menschen, die ihre Bibel (unser Altes Testament) gut kannten und denen z.B. die Worte eines Propheten (Jesaja) eingefallen sind. Wir haben sie gerade gehört. Der Prophet Jesaja spricht hier über einen „Gottesknecht“, einen „Diener Gottes“, der herausgehoben ist aus dem Kreis der übrigen Menschen. Gott sagt: „Hier ist mein Bevollmächtigter, hinter dem ich stehe. Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, ihm gebe ich meinen Geist.“
Genau das sagt Gott auch bei der Taufe von Jesus: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Und die Christen haben gemeint: All dies passt doch zu Jesus. Er ist von Gott bevollmächtigt. Gott hat ihn erwählt, steht hinter ihm. Gottes Geist, Gottes Lebenskraft wirkt in ihm. Gott liebt ihn. „Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. Ich mache dich zum Friedensbringer für die Menschen und zu einem Licht für alle Völker“, heißt es beim Propheten Jesaja. Jesus, einer, der in unserem Leben Frieden bringt, der in unserem Leben wie ein Licht ist, das unser Leben erhellt, uns den Weg weist zu einem Leben mit Gott? Haben wir Jesus in unserem bisherigen Leben so erfahren? Wirkt er so in unserem Leben ?
Die Beziehung von Jesus zu Gott ist unheimlich intensiv. Jesus hat Aussagen gemacht wie: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ „Der Vater und ich in mir ist? „... der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen sind eins.“ „(dann) werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.“ „Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater und reden soll.“
Das sind starke Aussagen von Jesus, die seine intensive, innerste und intime Verbundenheit mit Gott zum Ausdruck bringen. Deswegen ist Jesus für uns so wichtig, weil wir durch ihn Gott kennen lernen können. An der Lebens-, Denk- und Handlungsweise von Jesus können wir ablesen, wie Gott zu uns steht.
Wir sind getauft worden. Menschen haben das getan, was Jesus gewünscht hat: „Geht zu den Menschen, tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes. Lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch gesagt habe.“ Befolgen wir, als Getaufte, was Jesus gesagt hat? Wirkt Jesus in unserem Leben, in unserem Denken und Handeln, in unseren täglichen Entscheidungen? Haben wir das Gefühl, dass wir zu Jesus gehören und wollen wir das, ganz bewusst?
In diesem neuen Jahr, werden wir wieder Sonntag für Sonntag Worte und Szenen aus dem Leben von Jesus erzählt bekommen - so wie der Evangelist Matthäus sie geschrieben hat - damit wir Jesus und seine Bedeutung für uns, immer besser verstehen lernen, ja von ihm angesprochen und durchdrungen werden. Damit wir so dann auch zu einer intensiven Beziehung zu Gott finden, der auch zu uns sagt: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter.“ Das macht unser Leben unendlich wertvoll, gibt unserem Leben Tiefe und Sinn.